Am Samstag den 10. Juni 2023 veröffentlichte der Sonntagsreport den folgenden Artikel:
„Existenzgründung ist ein Marathon, kein Sprint“
Leer/Aurich Im folgenden Interview gewährt Jurymitglied Katrin de Buhr einen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen als ehemalige Existenzgründerin. Erfahren Sie, warum der Gründerpreis für sie eine Herzensangelegenheit ist und welche wertvollen Tipps sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben kann.
SonntagsReport: Warum liegt Ihnen der Gründerpreis Nordwest so am Herzen?
Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, welche Hürden Gründer oft meistern müssen. Ich glaube fest daran, dass der Gründerpreis Nordwest anderen Gründern durch Vernetzung und den Austausch von Erfahrungen den Weg erheblich erleichtern kann. Meine eigene Reise als Gründerin ist nicht immer problemlos verlaufen, deshalb weiß ich, wie bedeutend der richtige Rat und die Unterstützung einer erfahrenen Jury sein kann. Man braucht als Gründer nicht jeden Fehler selbst zu machen.
Sie waren selbst auch Existenzgründerin. Warum haben Sie vor 14 Jahren den Schritt in die Selbständigkeit gewagt?
Weil ein ‚Entweder-oder‘ für viele Frauen nicht mehr zeitgemäß ist. Warum nicht beides? Vor 14 Jahren wurde mir aufgrund meiner Wünsche nach Flexibilität eine Stelle in Ostfriesland verweigert. Dies war der Anstoß, selbständig zu werden. Im Laufe der Jahre konnte ich, trotz oder gerade wegen meiner familiären Verpflichtungen, meine Aufträge erfolgreich erfüllen. Durch meine Entscheidung konnte ich zudem anderen Frauen und Müttern Arbeitsmöglichkeiten in den Medien bieten. Meine Selbstständigkeit ermöglichte es mir, nicht nur meinen eigenen Weg zu gehen, sondern auch den Weg für andere zu ebnen.
Welche Tipps haben Sie für Existenzgründer?
Die Existenzgründung ist definitiv ein Marathon und kein Sprint. Sie erfordert Mut, Selbstvertrauen und vor allem Geduld. Man sollte sich bewusst sein, dass der Anfang hart sein kann – lange Arbeitszeiten, niedriges Einkommen und die emotionale Herausforderung, nicht sofort die Früchte der Arbeit zu sehen.
Was ist noch wichtig?
Man sollte Zweifler, Neider und Zeitdiebe meiden und sich mit Menschen umgeben, die einen inspirieren und unterstützen. Als Ratgeber empfehle ich jemanden, der diesen Pfad schon gegangen ist. Suchen Sie Rat und Unterstützung bei denen, die die Höhen und Tiefen der Gründung kennen. Denn niemand versteht die Reise besser als die, die sie bereits gemacht haben.
Wie wichtig ist das Thema Gründungen als Unterrichtsinhalt an Schulen?
Enorm wichtig. Sie fördern unternehmerisches Denken und Handeln in jungen Jahren und bereiten Schüler auf die Arbeitswelt vor. Sie lernen, Eigeninitiative zu ergreifen, kreative Lösungen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Als Mutter von drei Kindern und Gründerin unterstütze ich die Förderung von unternehmerischen Fähigkeiten in der Bildung voll und ganz.